Wir sind ganz schön fett geworden. Sie und ich, meine ich. Sie verbitten sich grobschlachte Verbalinjurien wie diese? Verständlich, aber was soll ich sagen, der eigene Wanst trägt sich leichter herum, wenn man vergleichbare Problemstoff-Endlagerstätten auch bei anderen Menschen als amorphen Extension Pack wähnt. Und ist das eigene Spiegelbild erst einmal derart entgleist, dass es im Spiegel nicht mehr ausreichend Platz findet, ist es unerheblich, ob man zusätzlich noch eine dicke Lippe riskiert. Nehmen Sie es mir also nicht krumm, wenn ich zu dick aufgetragen habe, sondern verbuchen Sie es passenderweise als plumpen Versuch eines ausgezehrten Geistes, in einem genussmitteldeformierten Körper Fettelnwirtschaft zu betreiben.
Der Österreicher ist gerne grantig. Aber Musik findet er gut. Dazu wippt oder hüpft er gerne. Leider schunkelt er auch dazu. Und selbstverständlich klatscht er zu ihr. Kurz, der Österreicher besitzt eine hohe Affinität zur Musik.
Weil er aber nun mal auch bevorzugt dem Grantigsein frönt, gönnt er sich jedes Jahr aufs Neue die Schmach der Song Contest Bewerbung, durch die beide Vorlieben bedient werden. Die vielen vergangenen Enttäuschungen von letzten Plätzen und einem Gesamtwertungsergebnis von stattlichen 0 (in Worten: null) Punkten, bei denen nicht nur Venedig, sondern wohl auch Thomas Forstner im Regen stand, sind ihm da jedoch zu wenig.
Frequentiert man an einem der vier Adventsamstage ein Shoppingcenter, so ist man, nun ja, so ist man selbst schuld. Es ist tatsächlich kein plausibler Grund denkbar – mit Ausnahme von sehr üppigem Masochismus vielleicht, und wir sprechen hier von einer Qualität die sogar der ansonsten nicht gänzlich prüden E. L. James die Schamesröte ins Gesicht treiben würde – der ein derart skurriles Artverhalten rechtfertigen würde.