Es war wieder mal so weit. Die Tage wurden länger, die Nächte milder, die Menschen wuselten unangenehm glückselig durch die Gegend und grenzten meine natürliche Umlaufbahn empfindlich ein. Friede, Freude, Eierkuchen. Aber vor allem Liebe. Davor ist niemand gefeit, auch nicht die menschlichen Weibchen, und schon gar nicht meine seltsame Mitbewohnerin.
Unlängst sah ich Jimmy von Gegenüber auf seiner ausgefransten Kindermatratze liegen. Faul und gemütlich. Aber es war Vormittag, normalerweise Jimmys Kampfzeit! Nachdem ich mich unter sein Gartentor durchgequetscht hatte, fragte ich ihn, warum er denn nicht schon längst auf Mäusepatrouille sei.
Kürzlich eröffnete meine seltsame Mitbewohnerin ein Gespräch mit den Worten: „Felice, es wird mal wieder Zeit….“
So schnell konnte die Katzentüre gar nicht auf und zu schwingen, dass ich nicht bereits die Katzentreppe runter gehoppelt war und das Weite gesucht hatte. Denn Sätze, die so beginnen, verheißen niemals, ich wiederhole NIEMALS, etwas Gutes.
Und Schuld daran sind nur die doofen Telemietzen, so nennen wir in meiner Welt jene hochfrisierten, geschleckten Exemplare, denen völlig das Schamgefühl fehlt und die sich medial prostituieren und damit den gesamten Katzenruf weltweit diskreditieren. Jawohl!